Fachdienstlager in Großwallstadt
Mehrere unterfränkische Rettungshundestaffeln üben zusammen
Großeinsatz für Rettungshunde in Großwallstadt: Über 30 Hunde der Rettungshundestaffeln des Bayerischen Rotzen Kreuzes aus dem Bezirksverband Unterfranken trafen sich auf dem Übungsplatz des Hundesportvereins Großwallstadt in der Niedernberger Straße.
Dieses Mal ging es aber um keinen Rettungseinsatz für vermisste Personen, sondern um ein Ausbildungs- und Kameradschaftstreffen. Bernd Knecht, der Organisator der Staffel Aschaffenburg, erklärte den Sinn des Treffens: „Im Einsatz müssen wir mit anderen Staffeln zusammenarbeiten, damit möglichst viele Hunde eingesetzt werden können. Dieses Wochenende soll den Hundeführern die Möglichkeit geben, miteinander zu üben und sich gegenseitig kennenzulernen.“ Deshalb wurde die Teams bewusst aus den verschiedenen BRK Kreisverbänden zusammengesetzt.
Das Orga-Team aus Aschaffenburg, neben Bernd Knecht noch Anke Matthaei Wolz, Mareike Karpf und Tamara Bachmann, hatten sich eine Vielzahl von Aufgaben ausgedacht, die von den Gruppen gemeinsam zu erfüllen waren. Auf einer Rundwanderung musste so die Bahnstrecke in einem Wasserdurchlauf unterquert werden, Versteckpersonen waren in Tarnnetze eingewickelt oder zur Verunsicherung der Hunde stark mit Insektenspray eingesprüht. „Verschiedene Auffindesituationen sollen unsere Hunde vorbereiten auf alle möglichen Notfälle“, erklärte Knecht diese Maßnahme. Um einen Bach zu überqueren mussten die Teilnehmer eine Leonardo-Brücke aus starren Bauteilen zusammensetzen. Hilfe bekamen sie bei der Querung einer Schlucht: Hier standen die Rotkreuz-Kameraden der Bergwacht Miltenberg bereit und seilten Mensch und Hund am Steilhang ab. Die Wasserwacht aus Großwallstadt half beim Übersetzen über den Main.
Um den rund 9 Kilometer langen Weg zu finden, waren die Hundeführer auf ihre Kenntnisse in Karte-Kompass-Kunde angewiesen: Wie im Realeinsatz mussten sie ihre Ziele anhand von GPS-Daten finden. In der „Basisstation Hundeplatz“ ging es nach der Mittagspause weiter. Die Aschaffenburger hatten Hindernisse aufgebaut, an denen die Hunde ihre Geländegängigkeit beweisen mussten. Viele kamen zum ersten Mal mit der Wackelbrücke in Berührung und mussten mit Leckerlis davon überzeugt werden, dass ihnen keine Gefahr drohte. Schwierigste Übung war das Apportieren eines Würstchens: Die meisten Hunde nahmen das Ziel als angenehme Zwischenmahlzeit. Lediglich ein paar wenige standen so gut in der Hand ihres Führers, dass sie das Würstchen zurückbrachten. Zur Belohnung durften sie es anschließend natürlich ebenfalls aufessen.
Auch auf dem Hundeplatz war eine gruppendynamische Übung eingebaut: Auf „schwimmenden Inseln“ musste gemeinsam ein „Säuresee“ überquert werden, wobei ein Blinder und ein Hund mitzunahmen waren. Nur in enger Zusammenarbeit und Absprache konnte diese Übung bewältigt werden.
Die Bezirksfachdienstleiterin Siggi Höfer aus Kitzingen lobte bei der Abschlussbesprechung die Organisation der Aufgaben: „Aufforderungscharakter und Schwierigkeitsgrad waren perfekt angepasst, für junge und erfahrene Hunde und Hundeführer waren die Stationen gleichermaßen interessant und lehrreich.“